Was ein Kinderherz begehrt?

VIDES-Volontärin Felicitas berichtet über ihren Einsatz aus den USA

Felicitas war von Juli bis September für ein Kurzzeitvolontariat in den USA. Sie hat uns ein paar Zeilen über ihren Einsatz geschrieben.

North Haledon, New Jersey:
Die erste Hälfte meines Volontariats (Juli/August) verbrachte ich in North Haledon, New Jersey. Zu dieser Zeit veranstalteten die Schwestern ein Summer Camp für 6- bis 13-jährige Mädchen und Buben. Rund 100 Kinder wurden in mehrere Kleingruppen nach Farben unterteilt. Ich durfte in der roten Gruppe als Camp-Betreuerin aushelfen und die Kinder zu den verschiedensten Camp-Stationen begleiten. Dazu gehörten boating and fishing, arching, arts and crafts, science lab, singing, swimming und vieles mehr! Jedenfalls alles, was ein Kinderherz begehrt!

Ein Erlebnis mit einem Mädchen, das ich während meiner Zeit dort sehr lieb gewonnen habe, ist mir besonders in Erinnerung geblieben. Mir ist aufgefallen, dass sie nie schwimmen ging. Also fragte ich sie, ob es denn einen Grund dafür gäbe, worauf sie antwortete: „I don’t want to go swimming, because I bumped my head one time and now I’m scared.“ Danach umarmte sie mich ganz fest. Ich machte ihr folgenden Vorschlag: Ich geh mit mit ihr schwimmen und weiche nicht von ihrer Seite. Am nächsten Tag sprang sie lachend mit mir im Pool auf und ab.

Westwego, Louisiana:
Die zweite Hälfte meines Volontariats (August/September) lebte ich mit den Schwestern in Westwego, Louisiana, einem Vorort von New Orleans. Dort durfte ich in der elementary und middle school der Schwestern als Lehrerin für Englisch und Mathematik und als Nachmittagsbetreuerin arbeiten.

Dort gab ich einem Mädchen an vier Tagen in der Woche „Reading-Nachhilfe“. Einmal verstummte sie plötzlich, als ich sie gebeten hatte, mir ein Wort vorzulesen. Also fragte ich sie, was denn los ist. Zögernd antwortete sie mir: „When I’m thinking a word in my head, I don’t want to say it, because I am afraid that it’s not correct.“ In dem Moment war ich so gerührt von ihrem Vertrauen mir gegenüber, dass ich ausrief: „Wow, I am so glad you told me!” Sie begann zu lachen. Dann erklärte ich ihr, dass gerade die Nachhilfestunden ein sicherer Ort sind, wo Fehler Teil des Lernens sind. Nachdem sie das verstanden hatte, redete sie so viel mit mir wie noch nie.

Schlussendlich ist für mich klar: Ich bin sehr dankbar, dass ich in diesen Monaten so viele schöne und erfüllende Momente erleben durfte. Getragen von der liebevollen und warmen Atmosphäre, die die Schwestern umgibt, konnte ich in dieser Zeit außerdem einige meiner eigenen Ängste und Sorgen überwinden.

VIDES-Freiwilligendienst

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