Isabella in Kambodscha

In welchem Projekt der Don Bosco Schwestern warst du?
Ich arbeitete in einem Projekt, das aus einem Kindergarten, einer Elementary School, einer Highschool und einer Gastronomie- und Hotelfachschule für besonders arme Kinder und Jugendliche besteht. Außerdem leben einige Mädchen am Campus im Internat, da sie aus weit entfernten Provinzen kommen oder ihre Familien aufgrund von häuslicher Gewalt, sexuellem Missbrauch, Alkoholproblemen und Prostitution kein sicheres Umfeld bieten.

Welche Aufgaben hattest du?
Da hier bereits im Kindergarten regulärer Unterricht stattfindet, war ich als Englischlehrerin für alle sechs Klassen mit jeweils 45 Kindern (drei bis fünf Jahre) tätig. Gleichzeitig entwickelte ich dabei einen neuen, kindgerechten Englisch-Lehrplan und zweimal in der Woche unterrichtete ich auch die Klassenlehrerinnen.

Was hat dich in deinem Zusammenleben mit den Don Bosco Schwestern am meisten überrascht bzw. war unerwartet?
Ich persönlich hatte nicht damit gerechnet, in der 18-köpfigen Gemeinschaft auf so viele junge Schwestern aus aller Welt zu treffen. Da nur drei aus Kambodscha stammen, sind die meisten Missionarinnen.

Was stellte sich bei deinem Einsatz als schwieriger heraus, als du es erwartet hast?
Überraschenderweise musste ich schon im Kindergarten Noten vergeben. Dazu sollten mit allen 270 Kindern dreimal im Jahr mündliche Prüfungen durchgeführt werden, was ganz schön viel Geduld erforderte.

Warst du während deines Einsatzes einmal frustriert, und wenn ja, was hast du dagegen gemacht?
Hin und wieder konnte es frustrierend sein, dass die 45 Kinder sehr unruhig waren, wenn mich die Klassenlehrerin kurz alleine mit ihnen ließ. Da sie nur die Landessprache Khmer verstehen, ist es dann schwer, für Ordnung zu sorgen. Meistens versuchte ich, die Aufmerksamkeit aber durch eine kurze Konzentrationsübung zurückzugewinnen.

Wenn du einen Zauberstab hättest und auf der Stelle etwas vor Ort ändern könntest, was wäre das?
Ich würde den Kindern ein sicheres und sauberes Zuhause mit einer liebevollen Familie zaubern und all die zugemüllten Straßen in neuem Glanz erstrahlen lassen.