Anika in Äquatorialguinea
Warum hast du einen Freiwilligendienst gemacht?
Für mich war der Freiwilligendienst die perfekte Chance, etwas Gutes zu tun, dabei eine neue Kultur kennenzulernen und viele neue und besondere Erfahrungen zu sammeln. Ich hatte eine sehr behütete und glückliche Kindheit. Dieses Privileg weiß ich sehr zu schätzen. Weltweit gibt es viel zu viele Kinder, die unter schlimmen Bedingungen aufwachsen.
In welchem Schwesternprojekt warst du und was hattest du dort zu tun?
Ich war an einer Grundschule mit Mädcheninternat tätig. Im Internat lebten 17 Mädels. Die Schule besuchten 75 Schüler und Schülerinnen. Die Einrichtung war ganz neu, es lief gerade das erste Schuljahr. Ich lebte dort gemeinsam mit zwei Schwestern und einer weiteren Freiwilligen aus Spanien.
Vormittags gab ich Englischunterricht, den Nachmittag hatten wir unter uns aufgeteilt. Wir betreuten die Mädchen beim Mittagessen, Duschen, Hausaufgaben-Machen, wo es mal mehr und mal weniger Hilfe brauchte. Bis zum Abendessen stand Verschiedenes auf dem Programm. War ich an der Reihe, so verbrachte ich die Zeit meistens mit Sport, Spielen, Spaziergängen oder Ausflügen auf den Spielplatz in der Nähe. Einmal die Woche fuhr ich ins Nachbardorf und machte mit den Kids Fußballtraining. Die Schwestern häkelten oder strickten mit den Mädels.
Samstagvormittags gingen wir auf die „Finka“. Hinter der Schule hatten die Schwestern Obst, Gemüse und Kräuter gepflanzt. Da gab es von Papaya, Avocado und Tomate über Spinat, Kartoffeln und Bananen fast alles, was man so braucht. Am Sonntag stand dann das Oratorium an. Auch hierfür ging's wieder in die Nachbardörfer, um dort gemeinsam mit den Kids vor Ort zu malen, zu basteln, zu tanzen oder – in meinem Fall – Fußball zu spielen.
Da ich selbst gerne aktiv bin, bereiteten mir die Nachmittagsaktivitäten mit Sport und Spielen am meisten Freude. Vor allem das Training im Nachbarort machte richtig Spaß. Darüber hinaus hab ich es geliebt, die Kids immer mal wieder mit Kleinigkeiten zu überraschen. Hier eine Schatzsuche, da eine Wasserschlacht oder einfach nur selbst gemachte Limonade oder Bananeneis und die Mädels waren total aus dem Häuschen.
Du hast mit Don Bosco Schwestern zusammengelebt. Wie würdest du sie beschreiben?
Die Schwestern, die ich kennengelernt habe, waren in den unterschiedlichsten Ländern bei unterschiedlichsten Projekten im Einsatz. Das geht von der Arbeit mit Jugendlichen auf der Straße über die Schulleitung bis zur Betreuung im Internat. Nebenbei haben sie noch ein Fernstudium eingelegt oder soziale Projekte ins Leben gerufen. Sie unterstützten junge begabte Frauen dabei, nach der Schule studieren zu können. Den meisten Frauen auf Bioko fehlten leider die finanziellen Mittel. Als ich dort war, befanden sich drei junge Frauen mit Hilfe der finanziellen Unterstützung in Namibia an der Universität. Es gab weit mehr potenzielle Kandidatinnen, doch auch den Schwestern fehlte es leider an Geldern.