"Ich gehe dorthin, wo andere nicht hingehen."

VIDES feierte sein 25-jähriges Jubiläum bei den Don Bosco Schwestern in München.

Wie hieß die Gründerin des Ordens der Don Bosco Schwestern? Wie viele Freiwillige sind weltweit im vergangenen Jahr für VIDES im Einsatz gewesen? Wie kam es zur Gründung von VIDES International im Jahr 1987? *

Am Beginn zum 25-Jahr-Jubiläum von VIDES Deutschland und Österreich rauchten die Köpfe. Das Quiz rund um den internationalen Freiwilligendienst der Don Bosco Schwestern und um die Ordensgemeinschaft sorgte für Aha-Erlebnisse und Heiterkeit. Rund 80 Gäste feierten im September mit den Don Bosco Schwestern und den VIDES-Teams im Provinzialat in München ein Vierteljahrhundert Volontariat.

Das Kuchenbuffet war sensationell, die Stimmung von Wiedersehensfreude geprägt. Immer wieder fielen sich ehemalige „VIDESler“ in die Arme. Die VIDES-Teams aus Deutschland und Österreich hatten sich einiges zur Unterhaltung einfallen lassen: Jeder Gast konnte sich selbst eine knallgelbe Stofftasche mit dem VIDES-Schriftzug sowie verschiedenen Mustern bedrucken. Im Gegenzug durfte er einen farbigen Daumenabdruck auf einer Leinwand als Erinnerung hinterlassen. Es gab kongolesische und brasilianische Handarbeit zu bestaunen und zu erwerben sowie eine Bildershow, die alle Freiwilligen der letzten 25 Jahre zeigte. 276 waren es insgesamt, die für rund 2.000 Monate ihren Einsatz geleistet haben. In Jahren gerechnet sind das ca. 166. Eine stolze Summe für einen Freiwilligendienst, der jährlich „nur“ an die 15 Volontärinnen und Volontäre aussendet.

„Bei uns ist alles sehr persönlich“, meint Katharina Gregull, die neben ihren „Chefinnen“ Schwester Petra Egeling und Schwester Renate Schobesberger, die Geschicke von VIDES seit eineinhalb Jahren leitet. „Viele Dinge haben sich seit der Gründung von VIDES geändert, es gibt andere Ansprüche an einen Freiwilligeneinsatz. Nehmen wir nur einmal die Kommunikationsmöglichkeiten. Viele Freiwillige schreiben zum Beispiel einen Blog. Darauf müssen wir in der Vorbereitung eingehen.“ Katharina Gregull zählt mit Kerstin Hilla zum fixen VIDES-Team, das zudem aus derzeit 15 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besteht.

Als Dankeschön für die gute Zusammenarbeit brachte Provinzial Pater Reinhard Gesing Wein aus Cremisan mit.

Ich gehe, um anderen Gutes zu tun
1993 wurden die Vereine VIDES Deutschland von Schwester Monika Rother und VIDES Österreich von Schwester Friederike Schachenhofer offiziell gegründet. Schwester Petra begleitet die deutschen Freiwilligen seit zehn Jahren mit viel Engagement. Ihr österreichisches Pendant ist Schwester Renate Schobesberger, die sich bereits seit 15 Jahren für den Freiwilligendienst einsetzt. Beide wollen mit VIDES junge Menschen dazu ermutigen, Verantwortung zu übernehmen – für andere und für sich selbst. Ein Gedanke, den Provinzleiterin Schwester Maria Maul in ihrer Dankesrede aufgreift: „,Vado io‘ ist ein geflügeltes Wort bei den Don Bosco Schwestern. ,Ich gehe dorthin, wo andere nicht hingehen. Ich tue, was andere nicht tun.“ Der Mut der Freiwilligen gleiche jenem der Missionarinnen, ist Schwester Maria Maul überzeugt. Sie traten in tiefem Glauben und in Vertrauen auf Gott ihre Reise an. Auch wenn die Don Bosco Schwestern hierzulande weniger werden, so gebe es immer mehr junge Menschen, die die Ideen Don Boscos und Maria Mazzarellos hinaustragen. „Ich danke euch, dass ihr junge Menschen begleitet habt – und dass ihr ihnen zeigen konntet, wie gern ihr sie habt.“

Stellvertretend für die Salesianer Don Boscos bedankte sich Pater Reinhard Gesing, Provinzial in Deutschland, für die gute Zusammenarbeit zwischen Don Bosco Schwestern und Don Bosco Volonteers, dem Freiwilligendienst der Salesianer. Für die Bedeutung des Namens VIDES fand Pater Gesing eigene Worte: V stehe für die Vision, junge Menschen auszusenden, I für die eigene Identität, die sich durch Erfahrungen stärker profiliert, D für Don Bosco und Maria Mazzarello, E für das Evangelium, das die Freiwilligen während des Einsatzes teilen und so im Glauben wachsen, und S für die Schwestern, die die jungen Menschen vorbereiten, begleiten und in den Einsatzländern empfangen. „Denn“, so Pater Gesing, „man schickt junge Menschen nicht einfach raus, sondern nimmt sie auf. Das ist der Grund, warum ein Freiwilligendienst wie VIDES so gut gelingt.“

 

Drei "Generationen" VIDES im Interview

Der Freiwilligendienst bewegt ein Leben lang
Wie sehr ein Volontariat das Leben prägt, zeigte sich im Verlauf des Nachmittages, an dem die ehemaligen VIDESler selbst zu Wort kamen. Zunächst ließen Angela Flexeder, Schwester Bernadeth Geiger und Anna Enders die Gäste an ihren Erinnerungen teilhaben. Das Besondere an diesen drei Ehemaligen: Sie standen stellvertretend für drei Generationen VIDES. Angela Flexeder reiste vor 25 Jahren nach Brasilien und war somit eine der ersten Freiwilligen von VIDES Deutschland. Schwester Bernadeth Geiger trat von zwölf Jahren ihren Einsatz in Kambodscha an und Anna Enders vor sechs Jahren in der Republik Kongo.

Alle drei hatten noch gute Erinnerungen an ihre Zeit bei den Don Bosco Schwestern. Für Schwester Bernadeth Geiger führte der Freiwilligendienst zur Entscheidung, dem Orden beizutreten. Anna Enders hat ihr Einsatzland seitdem schon drei Mal besucht und vergangenen Sommer eine kongolesische Don Bosco Schwester zu Gast gehabt: „Es war nicht leicht für sie, den Wohlstand bei uns zu sehen. Das führte zu vielen emotionalen Diskussionen“, erzählt Anna. Einig waren sich alle drei darin, dass der Freiwilligendienst ein Leben lang „bewegt“.

Auch im Dankgottesdienst waren zahlreiche Erinnerungen präsent. Bezugnehmend auf die Stelle im Matthäusevangelium, wo es heißt: „Ihr seid das Licht der Welt“, erzählten fünf Freiwillige von ihren „Lichtmomenten“. Ein siebenjähriges Mädchen in Sambia, Stromausfall bei den Kindern in Gabun oder eine musikalische Don Bosco Schwester in Liverpool – diese Menschen brachten auf ihre Art und Weise Licht in das Leben der Freiwilligen. Auch bei den Fürbitten zeigte sich, wie stark verbunden die ehemaligen Freiwilligen noch immer mit ihren Einsatzländern sind.

Nach dem Dankgottesdienst wurde mit allen neu Dazugekommenen angestoßen. Ein „Weltbuffet“ erwartete die Gäste und ließ sie auch kulinarisch in die Einsatzländer der VIDESler eintauchen. Der Abend klang aus mit einem Konzert von Martin Schlögl aus. Er war Volontär in Bolivien und ist Gründer des Projektes „Xumbalu – Spiel der Musik“. Unüberhörbar international – einfach VIDES.

* Die Antworten lauten: Maria Mazzarello, 5.181 Volontäre/innen, nach einem Flugzeugunglück halfen Freiwillige in einer Schule der Don Bosco Schwestern in Südamerika

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