Online-Oratorium auf Instagram

Mia ist nun seit fast zwei Monaten wieder zurück in Deutschland, doch nach wie vor hat sie regen Kontakt zu ihrer Einsatzstelle in Ladispoli in der Nähe von Rom. Dort gab es bald nach dem Shutdown in Italien schon ein Online-Oratorium.

Ich kann mich noch gut an den 4. März erinnern. Ich war gerade Schiedsrichterin bei einer spannenden Fußballpartie im Oratorium, als die Nachricht die Runde machte: “Ab morgen keine Schule!” Die Kinder fielen sich jubelnd in die Arme. Aber leider auch unsere Einrichtung musste erstmal (für eine gute Woche hieß es damals) schließen. Trotz der komischen und leicht beängstigenden Situation, spürte man in der Schwesterngemeinschaft eher eine ruhige, zuversichtliche Energie. Wir erledigten alles, was vorher so auf der Strecke geblieben war, und bereiteten uns auf die nächste Etappe vor. Aber als dieses Datum immer weiter nach hinten verschoben wurde, die Todesfälle stiegen und die Polizei auf den Straßen aufpasste, dass man nur mit Maske, Handschuhen und mit triftigem Grund das Haus verließ…, da wurde uns klar, dass es sich hier nicht um eine kurze “Auszeit” handelte, sondern leider um einen neuen „Lebensstil“.

Und um trotz Isolation mit den Kindern in Kontakt zu bleiben, gründeten wir das „Online Oratorium“. Es ist an sich eine simple Instagram-Seite, aber regelmäßig wird Content zu verschiedenen Themen gegeben. Ganz zentral ist der fast tägliche Gedankenimpuls, der „Buon Pomeriggio“. Außerdem wird einmal die Woche ein Bastelvideo hochgeladen und eine Geschichte oder ein Märchen vorgelesen. Momentan interviewt Sr. Cristina, die hauptverantwortliche Schwester, jeden Dienstag eine Person zu ihren Träumen im Leben, einfach, um den Zuschauern ein bisschen Hoffnung und Perspektive zu spenden.