Ein unvergesslicher Geburtstag

VIDES-Volontärin Alessia ist seit Mitte September 2021 bei den Don Bosco Schwestern in Bafia, Kamerun

Alessia ist seit Mitte September 2021 bei den Don Bosco Schwestern in der Einrichtung „Marie Auxiliatrice“ in Bafia, Kamerun. Hier beschreibt sie Eindrücke ihres Freiwilligendienstes.

Bafia ist eine kleine Stadt umgeben von Dschungel. Das Gelände besteht aus dem Haupthaus der Schwestern, einem Internat indem zurzeit 9 Mädchen leben, sowie einer kleinen Hütte in welcher ich mein Zimmer habe. Außerdem gibt es ein großes Gebäude, welches als Ausbildungszentrum dient. Dort wird die Ausbildung zum/r Koch/Köchin, Friseur/in, Schneider/in oder Bürosekretär/in angeboten. Am Wochenende werden die Räume zum Kinder- und Jugendzentrum umfunktioniert.

Meine Hauptaufgeben hier im Projekt sind vor allem Unterrichten und Freizeitbetreuung von Kindern und Jugendlichen. Vormittags unterrichte ich im Ausbildungszentrum Englisch. Zusätzlich gebe ich Mathe- und Französischstunden für die 1. und 2. Klasse der „Ecole primaire Gondon 1“, welche direkt an das Gelände der Schwestern grenzt. Am Nachmittag steht dann Deutsch Nachhilfe für Jugendliche an, die in die Einrichtung kommen, da sie Lernschwierigkeiten haben. Meine Abende verbringe ich dann mit den Internatsmädchen, die mir schon sehr ans Herz gewachsen sind. Häufig helfe ich ihnen bei ihren Hausaufgaben. Am Wochenende biete ich für Jugendliche ab 13 Jahren Klavierunterricht an. Hinzu kommt sonntags im Rahmen des Oratoriums noch „Mandala-malen“ mit den jüngsten Kindern, die zwischen 3 und 6 Jahre alt sind.

Grundsätzlich habe ich hier viel zu tun, aber all der Stress lohnt sich extrem, da man so viele schöne und Erfolgserlebnisse miteinander teilt. Beispielsweise jeden Morgen, wenn ich meine 1. Klasse betrete, rennen knapp 60 Kinder auf mich zu um mich mit einer Umarmung zu begrüßen und anschließend zu lachen, weil ich halb zu Boden falle.

Eine unvergesslich schöne Erfahrung war mein Geburtstag, nur 2 Wochen nach meiner Ankunft. Die Kameruner/innen haben ihre ganz eigenen Geburtstagstraditionen. Beispielsweise wird hier nicht nur einmal „Happy Birthday“ gesungen, sondern morgens, mittags und abends und dabei auch in allen Sprachen, die die Leute hier kennen (Bafia, Französisch, Englisch, Spanisch, Deutsch). Dazu wird getanzt, getrommelt und sehr laut gerufen. Bei den Internatsmädchen ist es Tradition, dass man zu irgendeinem Zeitpunkt am Tag komplett mit Wasser überschüttet wird, egal ob man gerade frisch gewaschene Kleider angezogen hat oder mitten beim Kochen ist.

Mein Geschenk haben mir die Schwestern singend und tanzend, gefolgt von einer kleinen Rede übergeben, was mich sehr berührt hat, da ich ja noch nicht lange Teil der Gemeinschaft war. Am Abend wurde eine Überraschungsparty für mich veranstaltet, bei der die Internatsmädchen einen Tanz aufgeführt haben, bei dem sie „Alles Gute zum Geburtstag, Alessia“ auf Plakate geschrieben haben und es mir mit einem wunderschönen französischen Akzent vorgetragen haben. Zum Abschluss des Tages, habe ich noch einen Kuchen bekommen. Hierbei sollte ich mir ein Wort aussuchen, das ich mit diesem Tag verbinde. Dieses wurde dann traditionsgemäß buchstabiert, während ich den Kuchen angeschnitten habe und danach laut ausgerufen. Ganz am Ende wird hier vom Geburtstagskind eine kleine Rede erwartet. Diese habe ich aber, trotz sprachlicher Schwierigkeiten, gut gemeistert. Dieser Tag ist für mich unvergesslich, nicht nur weil ich viele neue Traditionen kennengelernt habe, sondern auch, weil er mich mit den Schwestern und den Mädchen zusammengeschweißt hat.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich für die Zeit, die ich hier erlebe, unendlich dankbar bin und keine Sekunde davon missen möchte.

(VIDES-Volontärin Alessia, Kamerun)

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