Ein Brief aus Cotonou

Eine Woche in Benin: Volontärin Nathalie Schachinger schreibt aus ihrem Einsatzgebiet.

Nathalie Schachinger, Benin, 17.09.16

Hallo zusammen,

Seit gut einer Woche bin ich jetzt weit entfernt von meiner schönen Heimat Österreich! Nicht nur weit entfernt in geographischer Hinsicht, denn da, wo ich gerade bin, sieht auch mein alltägliches Leben recht anders aus als es bisher war. Denn, ja, ich bin wirklich in Afrika! Ganz echt!
Alle Eindrücke in einem Brief zusammenzufassen, davon hab' ich mich schon verabschiedet, es ist einfach nicht möglich... Doch ein paar Themen möchte ich ansprechen, um euch einen kleinen Einblick in meine kleine (große) neue Welt zu gewähren!

Den 10. September 2016 um die Mittagszeit landete ich in Cotonou, dem Regierungssitz des kleinen afrikanischen Staates Benin. Viel Zeit zum Eingewöhnen ließ ich mir nicht, denn abends stürzte ich mich sofort in die neue Kultur und begleitete meine Mitvolontärinnen, eine der Don Bosco Schwestern und ein paar ältere Mädchen des Heims (auf dem Don Schwestern Campus) zu einer Modenschau/ Tanzaufführung!

Kommen wir zum Essen:
Morgens und abends essen meine drei Mitvolontärinnen aus Deutschland (Anna, Vroni und Franzi), als auch unser Mitvolontär Simon aus Frankreich und ich am Campus mit und bei den Schwestern. Da wird so richtig aufgetischt! Da unsere Schwester Oberin Maria Antonietta Italienerin ist und überhaupt der Großteil der Schwesternbelegschaft Weiße sind, wird sehr europäisch gekocht, Nudeln sind bei fast jeder Mahlzeit zu finden. Ansonsten kommen wir natürlich auch teilweise in den Genuss afrikanischer Küche, denn die Köchin hier ist Afrikanerin. Mittags wird im Maison de L´Espérance (Haus der Hoffnung) gegessen, wo wir von den Jugendlichen bekocht werden, was mich zu meinem nächsten Thema führt:

Mein Arbeitsplatz!
Im Maison de L´Espérance, einem Gebäude, das in einem recht ärmlichen Viertel der Stadt liegt, werden junge Menschen zwischen ca. 13 und 20 Jahren aufgenommen und ausgebildet in vier verschiedenen Sparten: Bäckerei, Konditorei, Küche und Seifenherstellung. Die Ausbildung dauert ca. sechs Monate und wird durch ein dreimonatiges Praktikum in der jeweiligen Branche beschlossen.

Was aber ist mein Aufgabe?
Nun, momentan etwas anders als erwartet, denn nach einem Tag des Einlernens habe ich die administrativen Aufgaben einer Mitarbeiterin übernommen, die im Urlaub ist und bin nun „La responsable des ateliers“, die Verantwortliche der vier Arbeitsbereiche.
Wie ich mich schlage, nun ja, das werdet in ein paar Wochen hören! Abgesehen vom Maison de L´Espérance, wo ich mich nun die meiste Zeit aufhalte, arbeiten die anderen in verschiedenen Bereichen wie etwa Anna im Maison du soleil, im Haus der Sonne, wo minderjährige Mütter mit ihren Babies betreut werden. Vroni arbeitet in einer Art Vorschule und Franzi in einer Baracke am Markt, wo sie sich um Mädchen kümmert, die dort in sehr jungen Jahren schon zum Arbeiten gezwungen werden und Simon überall ein bisschen.

Jede(r) von uns verbringt einen (oder mehrere) Nachmittag(e) in der Woche im Foyer, dem Mädchenheim, das sich am Gelände der Schwestern befindet. Man ist in jeder dieser Einrichtungen „Tata“, also z.B Tata Nathalie, und wird auch so angesprochen, was so viel bedeutet wie „große Schwester“. Von den Mädchen wird man sofort freudig aufgenommen, gleich am zweiten Abend war ich Teil eines ausgelassenen Tanzabends zu afrikanischen Trommelrhythmen und Gesängen!

Es gäbe natürlich noch viel mehr zu erzählen nach dieser ersten Woche voller Eindrücke und Erlebnisse, doch habt ihr jetzt schon einiges an Information bekommen und schließlich möchte ich meine Leser nicht schon nach dem ersten Brief vergraulen. Deshalb werde ich alle weiteren Ausführungen auf ein anderes Mal vertagen und mich verabschieden!

Liebe Grüße und ganz viel Sonne (wie auch Regengüsse :P) schicke ich euch aus dem weit entfernten Benin!

Eure Nathalie

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