Das Leben geht weiter!

Nachricht von VIDES-Volontärin Weronika aus Papua Neuguinea.
"Das Leben geht weiter, wir lassen es uns nicht verderben", schreibt Weronika in ihrem Blog zur aktuellen Situation.

Seit siebeneinhalb Monaten ist Weronika auf der Insel Sideia. Der Lock-Down und die Coronakrise hält auch Papua Neuguinea im Griff. Wie der Alltag und im Besonderen die Beschaffung von Nahrungsmitteln und anderen Dingen aussieht, beschreibt Weronika in ihrem Blog. Hier ein Auszug zum Nachlesen:

Alotau ist DER Ort unserer Provinz, an dem man größere Einkäufe erledigt. Die Stadt ist nicht so besonders groß und auch ansonsten nicht besonders, aber es gibt dort zwei größere Supermärkte, eine Bank und eine ganze Reihe an kleinen Geschäften.

Wir sind auf Sideia zwar umgeben von Wasser, Früchten, Gemüse und Süßkartoffeln, aber um eine ganze Schule satt zu bekommen, benötigt es natürlich noch einiger anderer Nahrungsmittel. Deshalb fährt das Miva-Boot regelmäßig nach Alotau, wo die Schwestern Einkäufe erledigen – für die Schule und für unsere Gemeinschaft, und natürlich werden auch alle „Canteen“-Waren in Alotau eingekauft. Tatsächlich war ich vor dem letzten Dienstag seit Januar nicht in Alotau.

Alotau während des Lock-Downs

Bereits am Vortag musste eine polizeiliche Erlaubnis eingeholt werden, damit wir überhaupt in Alotau anlegen dürfen. Dort wurden erstmal auch alle Namen der Reisenden überprüft. Außer uns waren kaum andere Dinghys (=kleines Boot) dort und die Stadt ist erstaunlich leer und ruhig!

In der Bank und in den Geschäften tragen die Leute Masken und weisen die Kunden an, zu allen und allem einen Abstand von einem Meter zu wahren. Auch die Taxifahrer tragen Masken. Vor dem Betreten jedes Geschäftes muss man sich die Hände waschen, und dann laufen überall irgendwelche Leute mit Megafonen herum und fordern alle auf, nach Hause zu gehen und nicht unter den Bäumen herumzusitzen. Außerdem laufen Krankenschwestern herum und verbreiten, ebenfalls über Lautsprecher, Informationen über das Corona-Virus. Es wirkt schon ziemlich extrem. Jedenfalls in Anbetracht der Tatsache, dass es bis auf die zwei nachgewiesenen Fälle, von denen einer das Land verlassen und der andere sich bereits erholt hat, gar keine neuen gibt.

Fake News verbreiten Panik

Seit einigen Wochen kursiert hier ein Film, angeblich über das Corona-Virus, der die Menschen zutiefst verstört. Es handelt sich, wie mein Bruder auf meine Nachfrage herausfinden konnte, um den ersten Teil der Hallmark-Serie „Pandemic“ aus dem Jahr 2007, den irgendjemand so manipuliert hat, dass der Datei-Titel „Corona-Virus Pandemic“ lautet.

Leider sind die Informationen aus dem Rest der Welt hier sehr beschränkt, was dazu beiträgt, dass die Menschen auf so etwas hereinfallen und große Angst vor einer Pandemie haben, die es so gar nicht gibt. Unglücklicherweise wird der Film auch von den Krankenschwestern verbreitet, welche die Menschen dazu bringen wollen, sich aus Angst an die Hygienevorschriften zu halten. Gemeinsam mit den Don Bosco-Schwestern verbreite ich nun die Gegeninformationen – eben, dass es sich bei dem Film um einen Spielfilm von 2007 handelt, aber das ist gar nicht so einfach, denn dieser Film hat sich mit erschreckender Geschwindigkeit ausgebreitet! Trotzdem bleiben wir natürlich dran. Solche Fake News erschaffen bloß unnötige Panik!


Na ja, wir haben trotzdem eine schöne Zeit! Am Mittwoch sind wir mit den 26 Mädchen und den Schwestern mit dem Miva-Boot auf eine der umliegenden Inseln gefahren (Sensation: mir ist NICHT schlecht geworden!) und haben dort gegessen und sind geschwommen, es war sehr schön! Das Leben geht weiter, wir lassen es uns nicht verderben.

(Weronika ist VIDES-Volontärin in Papua Neuguinea und beschreibt ihre Erlebnisse auf ihrem Blog)

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