Einsatzorte

Für ein Kurzzeitvolontariat sind nur Einsatzstellen innerhalb Europas und USA möglich, da – neben anderen Gründen – dort die Umstellung auf die Kultur und Lebensumstände einfacher fällt.

Da wir uns bemühen, immer dort zu helfen, wo wir am meisten gebraucht werden, ändern sich die Einsatzorte nach Bedarf. Voraussetzung ist, dass die Amtssprache des Landes so beherrscht wird, dass du mit den Menschen im Einsatz gut kommunizieren kannst (z.B. Englisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch oder Italienisch).

Beispiel für Projekteinsätze im Kurzzeitvolontariat:

  • Belgien
  • Frankreich
  • Großbritannien
  • Italien
  • Spanien
  • Polen
  • USA

Einsatzbericht

Volontär/innen berichten über ihren Einsatzort, über das Projekt der Don Bosco Schwestern, ihre Aufgaben und wie sie sich zurechtfanden.

Johanna Buck, Großbritannien

Johanna Buck aus Baden-Württemberg war von April bis Juli 2019 in Liverpool, Vereinigtes Königreich. In einem kurzen Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen.

In welcher Einrichtung warst du tätig?
Meine Einrichtung war in Liverpool, Croxteth, wo sich die Zentrale von VIDES UK und dessen Büro befindet. Alles drehte sich um die verschiedenen Projekte und Aufgaben von VIDES in England und Scotland.

Was waren deine Aufgaben?
Meine Aufgaben waren sehr vielseitig und unterschiedlich, zum einen war es die Mithilfe im Büro beim Vorbereiten und Planen, sowie bei den Aktionen von VIDES UK. Dazu gehörte ein Familienspaßtag, die Sommercamps und andere Projekte. Zum anderen war es die Zusammenarbeit mit der Schule vor Ort in Bereichen wie das Anleiten eines Schnupper- und Kennenlerntags von den neuen Schülern.

Was waren Hochpunkte im Volontariat?
Hochpunkte waren eindeutig die vielen Feste, wo ich anwesend sein durfte. Die Kurzeinführung in schottischen Volkstanz an meinem ersten Wochenende oder die witzige Grillparty gegen Ende meines Dienstes. Kaum eine Gelegenheit zur Freude und Feier wurde ausgelassen!

Was nimmst du dir aus dem Volontariat mit?
Mir ist bewusst geworden, wie wichtig es ist, im Moment zu leben und nicht darüber nachzudenken, was man daheim „verpasst“, sondern was man hier im jetzt alles erleben darf. Ich habe viel über mich gelernt und auch über meine Rolle daheim in meinem gewohnten Umfeld und meine Beziehung mit Gott.

Was wünscht du deinen Kindern aus dem Einsatz?
Ich wünsche allen, dass sie an sich selbst glauben und dass sie einfach sich selbst sein können.

Beschreibe ein lustiges Ereignis
An meinem allerletzten Abend ging es plötzlich um witzige Talente. Die eine Schwester konnte Ohren wackeln, ich kann mit meiner Nase wackeln... Daraufhin meinte eine andere Schwester, sie kann einen Löffel auf der Nase behalten ohne dass er andere Teile des Gesichtes berührt. Das haben wir dann nach und nach alle ausprobiert, ob es wirklich so schwer ist. Schließich haben wir ein Video gemacht mit den Löffeln auf der Nase und einem kleinen Lied/Tanz. Das hat auch bei den uns beobachtenden, jüngeren Volontären für mehrere Minuten anhaltende Lachanfälle gesorgt.

Wann warst du berührt?
Die Talentshow in der Don-Bosco-Schule, in der ich zwei Tage die Woche war wirklich berührend. Speziell ein Mädchen aus Klasse sieben, welches ich auch im Unterricht erlebt habe, hat mich mit ihrer Hula-Hoop Performance beeindruckt. Und auch andere versteckte Talente kamen zum Vorschein. Das war ein gelungener Abend.

Wofür bist du dankbar?
Ich bin dankbar für die Art und Weise, wie ich dort aufgenommen wurde und die Geborgenheit, die man in der Gemeinschaft gespürt hat. Außerdem für die vielen unglaublich lieben Worte, die mir beim Abschied mit auf den Weg gegeben worden sind. Ich bin dankbar für unzählbar viele Momente, in denen wir gemeinsam gelacht haben.

Was war deine Lieblingsaufgabe?
Meine letzte Woche war ein Sommerprojekt, das Holiday Hangout. Das hat am meisten Spaß gemacht. In der Woche haben wir auch „Splash Volleyball“ gespielt und dafür Wasserbomben aufgefüllt. Dabei hatten Sam (eine andere Volontärin) und ich einen Luftballon, der unerwartet riesen groß geworden ist und eine witzige Form hatte. Wir sind außerdem beide so untalentiert im Auffüllen, dass wir echt nass wurden, trotzdem hat es riesen Spaß gemacht.

Sarah Kirschbaum, Großbritannien

Wo warst du und was war deine Einsatzstelle?
Das Projekt, von dem ich ein Teil war, heißt „UR Space“ und hat seinen Sitz in Glasgow, der größten Stadt Schottlands. Der Akzent der Schotten, besonders in Glasgow, stellt eine besondere Herausforderung für jeden geübten Englischsprecher dar und viele der Stadtteile sind sozial nicht besonders gut gestellt.

Unser Projekt dort war den Tagen der Religiösen Orientierung in Deutschland sehr ähnlich. Wir boten Schulen ein Programm zur Besinnung auf ein bestimmtes Thema an. Das konnten zum Beispiel „Die erste Kommunion“, „Die Fastenzeit“ aber auch „Beziehungen zu meinen Mitmenschen“ sein. Außerdem gestalteten wir Freizeitangebote in Schulen und Kirchengemeinden. So sammelten wir mit den Kindern zum Beispiel Spenden für die VIDES-Freiwilligen auf den Philippinen oder vergnügten uns bei schönem Wetter mit Ballspielen und einer Schnitzeljagd im Stadtpark.

Mit wem hattest du während des Jahres zu tun?
Besonders herzlich wurden Rebecca, die andere Freiwillige in dem Projekt, und ich von den Schwestern Connie, Bernie und Essie empfangen. Mit ihnen zusammen sollten wir auch wohnen und arbeiten. Aber nicht nur mit den Schwestern, sondern auch mit den Lehrern und Priestern, mit denen wir gemeinsame Projekte durchführten, verstanden wir uns auf Anhieb sehr gut. Dass das Wohl der Kinder, die im Alltag zum Teil mit großen Schwierigkeiten konfrontiert waren, oberste Priorität hatte, stand immer außer Frage.

Zuhören und ermutigen – zwei wichtige Aufgaben
Die Kinder und Jugendlichen in Glasgow sind bei unseren ersten Treffen oft misstrauisch gewesen und waren verunsichert. Die meisten kannten es nicht, dass man ihnen etwas Gutes tun wollte. Doch wenn ich mich mit den Kindern unterhielt, öffneten sich die meisten sehr schnell. Wenn Probleme bestanden, über die sie mit sonst niemandem reden konnten, hörte ich zu und war jedes Mal überrascht, womit sich Kinder, auch in der europäischen Gesellschaft, herumschlagen müssen.

Armut, zum Beispiel, ist in vielen Stadtteilen Glasgows ein schlimmes Problem. Kriminalität und Morde durch Gangs sind hier keine Seltenheit. Schlimme Krankheiten oder Tod in der Familie waren ebenfalls Themen, über die viele der Kinder sprechen wollten. Kleine Komplimente zu machen und jedem missmutigen Blick mit einem Lächeln zu begegnen, wirkte während meines Dienstes wahre Wunder.

Das braucht es für ein gutes Miteinander…
Aus meiner Zeit in Schottland habe ich gelernt, dass man niemals über andere urteilen sollte. Wir haben alle eine Geschichte, die uns zu dem gemacht hat, was wir sind. Ein freundliches, unvoreingenommenes aufeinander Zugehen und eine positive Einstellung sind manchmal das, was anderen helfen kann, Schwierigkeiten zu überwinden und den eigenen Weg zu finden.

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