Lena in England
Arbeiten im Place to be
„Savio a place to be”. Dieses Schild begrüßte mich bei meiner Ankunft. Savio House ist der Name meiner Einrichtung in der ich zusammen mit den Salesianern und anderen Freiwilligen arbeitete und lebte. Es ist ein Retreat Center, ein Ort, an dem Schülerinnen und Schüler für ein paar Tage Pause von ihrem Schulalltag nehmen konnten, ähnlich den Besinnungstagen, die ich aus meiner Schulzeit kannte.
Ich arbeitete in einem Team aus 5 Freiwilligen aus Deutschland, Polen, Ungarn, Frankreich und England. Wir waren dafür zuständig das Programm mit den Schülern durchzuführen. Neben Kleingruppenaktivitäten, bei denen jeder von uns eine eigene kleine Gruppe an Schülern und Schülerinnen hatte, unternahmen wir auch viel in der großen Gruppe. In den Kleingruppen diskutierten wir viel und teilten Erlebnisse und Geschichten miteinander.
Immer abhängig vom Thema des jeweiligen Retreats reflektierten wir beispielsweise über unsere Werte und warum diese sich von Person zu Person unterscheiden können. In der großen Gruppe verbrachten wir viel Zeit draußen mit Spaziergängen und Spielen. Am letzten Abend bereiteten wir immer gemeinsam eine Messe vor, in denen sich jeder und jede einbringen konnte. Eines der Highlights für die Kids war die Disco nach der Messe, bei der sie tanzen, aber auch Karaoke singen durften.
Montags bis freitags arbeiteten wir mit Gruppen oder bereiteten Aktivitäten für kommende Gruppen vor. Freitag abends hatten wir immer einen „Community Evening“. Nach dem Abendgebet verbrachten wir den restlichen Abend zusammen. Manchmal saßen wir einfach nur am Kamin und redeten. Andere Male spielen wir Spiele wie „Tabu“, „Wer bin ich“ oder „Montagsmaler“. Wenn wir alle sehr müde waren schauten wir auch ab und zu einfach gemeinsam einen Film.
Samstags hatten wir alle unseren freien Tag, den wir selbst gestalten konnten. Oft verbrachten wir diesen Tag zusammen und machten Ausflüge. So fuhren wir gemeinsam nach Manchester, Liverpool, York oder besuchten den Zoo in Chester, um nur ein paar zu nennen. Sonntags besuchten wir morgens den Gottesdienst in der Gemeinde in Bollington.
Leben im Place to be
Wie eine WG lebten wir Freiwillige zusammen in unserem eigenen Cottage auf dem Gelände. Jeder und jede von uns hatte ein eigens Zimmer, Küche, Badezimmer und Wohnzimmer teilten wir uns.
Neben dem strukturierten Alltag durften wir auch an speziellen Events teilnehmen. So besuchten wir beispielsweise Anfang Januar eine „Conference“ bei der alle Freiwilligen aus allen Retreat Centern in England zusammenkamen. Wir erhielten vielen neuen Input durch verschiedene Workshops und lernten Gleichgesinnte kennen. Es gab auch immer einen Grund zum Feiern, sei es ein salesianisches Fest, Geburtstage oder Namenstage.
Fazit
Insgesamt hatte ich eine großartige Zeit in England, während der ich wertvolle Erfahrungen und vor allem Erinnerungen gesammelt habe. Ich erlernte Fähigkeiten in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und entwickelte Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein. Außerdem fand ich Freunde fürs Leben. In den intensiven 6 Monaten sind wir als Gemeinschaft sehr eng zusammengewachsen und haben bis heute noch engen Kontakt zueinander.