Eine Schublade voll Zeichnungen

Emilia Straub ist VIDES-Volontärin in Ladispoli, Italien, und fühlt sich rundum wohl.

Emilia Straub ist seit bald zwei Monaten in Ladispoli in der Nähe von Rom auf Einsatz. Sie verbringt die Nachmittage und Abende mit den Kindern und Jugendlichen. Jeden Tag lernt sie Neues kennen und fühlt sich rundum wohl.

Das Haus der Schwestern hier ist fünf Minuten von der Strandpromenade entfernt. Wir haben hier einen Innenhof mit zwei kleinen Fußballplätzen, Tischkickern, Bänken, Basketballkörben und vieles mehr. Hier finden die „Doposcuola‟ und das Oratorium statt. Im Haus gibt es eine Berufsschule für Kinder ab vierzehn Jahren und die „Casa Famiglia‟, ein Internat für Kinder, die wegen familiärer Probleme nicht mehr zu Hause wohnen können. Bis sich die Wogen glätten, bleiben sie bei uns. Es kann jederzeit sein, dass das Jugendamt uns kontaktiert und neue Kinder kommen.

Unter der Woche vormittags habe ich ein bisschen Freizeit, da die Kinder ja in der Schule sind. Diese Zeit nutze ich momentan, um Italienisch zu lernen, anstehende Projekte vorzubereiten, im Haushalt zu helfen oder um die Stadt zu erkunden.

Nachmittagsbetreuung für Kinder
Nach dem Mittagessen zusammen mit den fünf Don Bosoc Schwestern beginnt dann mein eigentlicher Arbeitstag. Zuerst holen wir 28 Kinder aus der Grundschule ab, bringen sie in unsere Einrichtung und verbringen mit ihnen die Mittagspause mit spielen. Bevor es dann an die Hausaufgaben geht, setzen wir uns für zehn Minuten zusammen, um über unterschiedliche Themen zu reden oder gemeinsam über etwas nachzudenken.

Am Anfang fiel es mir schwer, die richtigen Worte zu finden, wenn ich den Kindern etwas erklären musste. Mittlerweile geht es immer besser. Ich helfe meistens zwei kleinen Geschwistern aus Ägypten und einem Marokkaner, die alle kaum Italienisch sprechen. Oder ich helfe den Älteren bei den Englisch-Hausaufgaben. Generell ist es hier sehr international. Vielleicht 30 bis 40 Prozent der Kinder sind Italiener, die anderen sind Inder, Rumänen, Brasilianer, Ägypter und viele mehr – es gibt sogar zwei Mädchen aus dem Senegal.

Eine Schublade voll Zeichnungen
Nach eineinhalb Stunden geht's für einige Kinder nach Hause, andere bleiben bei uns fürs Oratorium, das um vier Uhr beginnt. Im Oratorium wird eigentlich hauptsächlich gespielt: von Fußball über Seilspringen, Wettrennen bis hin zu Tanzspielen. Auch Jugendliche kommen ins Oratorium, die alle echt nett sind. Seit dieser Woche haben auch die „Laboratorien‟ begonnen, das heißt, es werden außer den normalen Freizeitbeschäftigungen auch Aktivitäten wie Theater, Singen, Gitarre und Hip-Hop angeboten.

Ich bin im Oratorium eine Aufsichtsperson, die aufpasst, dass nichts schiefläuft, dass sich niemand verletzt oder Ähnliches. Aber natürlich spiele ich auch mit. Das macht mir auch am meisten Spaß – vor allem die Tanzspiele. Ich kann schon fast alle Namen, und eine Schublade in meinem Zimmer ist gefüllt mit Zeichnungen und Zetteln mit lieben Nachrichten, die mir Kinder geschrieben haben.

(VIDES-Volontärin Emilia Straub aus Ladispoli, Italien)

VIDES-Freiwilligendienst

Das Oratorium ist eine offener Spielhof für Kinder - hier das Oratorium von Ladispoli.

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