Ein Jahr als Kongolesin

Anna ist Klaras Mentorin für ein Jahr in Gabun und erinnert sich an ihre Zeit im Kongo.

Anna begleitet Klara (2015/16 Freiwillige in Gabun) von Deutschland aus als Mentorin während ihres Jahres in Afrika. Sie erinnert sich an ihre eigene Zeit als Volontärin bei den Don Bosco Schwestern in Kasenga, Demokratische Republik Kongo, vor wenigen Jahren …

Mein Einsatzort Kasenga am Luapula-Fluss
„Mwashi bukeni“ aus dem Kongo, genauer gesagt aus Kasenga, „meinem“ kongolesischen Dorf, wo ich eins der besten Jahre meines Lebens verbrachte und die Kongolesinnen und Kongolesen und ihr Land zu lieben lernte.

Ich lebte dieses Jahr mit den sieben Don Bosco Schwestern in Kasenga, die meine Familie wurden und mir je nach Alter Mama, Oma oder Schwester bzw. einfach Freundin waren, wie auch Laureine, eine Praktikantin.

Mein Leben und meine Tätigkeiten
Nachdem ich angekommen war, begann meine Schnupperzeit im von den Schwestern geleiteten Schul- und Bildungszentrum mit all seinen vielfältigen Bereichen und Projekten, die ich im Laufe des Jahres kennenlernen sollte.

Die Schwestern ließen mir zu Beginn den Raum, alles zu erkunden und dann nach meinen Interessen und Fähigkeiten eine Tätigkeit anzufangen.
So fing ich meine Arbeit in der Ecole maternelle – Kindergarten – an, was mir sowohl zum Festigen meines Französisch als auch zum tieferen Kennenlernen der Kultur gemeinsam mit den Kindern half, die mich nach kürzester Zeit als „Tantine Anna“ in ihr Herz schlossen. Und ich sie natürlich genauso in meins…
Nachmittags ging ich beladen mit Bällen und anderen Spielgeräten nach draußen, wo viele Kinder und Jugendliche warteten, um mit mir in der Nachmittags- und Abendsonne mit großem Spaß zu spielen. Das gemeinsame Spiel ist ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der Don Bosco Schwestern und nennt sich „Patronage“.

Beeindruckende und tief bewegende Erfahrungen
Besonders beeindruckend waren für mich immer die sonntäglichen Gottesdienste in unserer Gemeinde. Wenn ich mit den Schwestern oder mit meiner Freundin Laureine über die einzige sandige Hauptstraße zur Gemeinde ging, wurde ich von allen Seiten mit „Bonjour Anna“ oder „Tantine Anna“ begrüßt, vor allem von den Kindern. Das war ein ganz besonderes Gefühl, so überall bekannt zu sein: vertraut und wohlwollend in diesem großen, noch vor kurzem völlig fremden Land.

Die Messe wurde komplett auf Kibemba gehalten, der Stammessprache des Bemba-Stammes in Kasenga, wodurch ich zwar außer ein paar einzelnen Wörtern nicht sehr viel verstand, aber so bei den schönen Gesängen und Tänzen ganz meine Gedanken schweifen lassen und über die Woche und alles Erlebte nachdenken konnte…
Was mich bezogen auf die Art und Weise, wie die Menschen in Kasenga ihren Glauben lebten, am meisten beeindruckte, war der offene, fröhliche, in ihr Leben integrierende Gedanke.

Die vielen intensiven Erfahrungen, mein erfüllendes Leben und meine neuen Freunde in Kasenga haben mich tief geprägt und begleiten mich bis heute.

Zurück zur Übersicht

Um die volle Funktionalität unserer Website zu gewährleisten bzw. unser Angebot zu optimieren, setzt unsere Website Cookies. Weiterlesen …