Alltag in der Schule

VIDES-Volontärin Klara erzählt von ihrem Schulalltag als Lehrerin in Ennerdale, Südafrika.

VIDES-Volontärin Klara T. arbeitet als Lehrerin in Ennerdale bei Johannesburg in der Grundschule der Don Bosco Schwestern. In einem kurzen Bericht erzählt sie, wie es ihr dabei geht.

Seit genau einem Monat arbeite ich nun in der Volksschule und darf als zweite Lehrerin in der dritten Klasse tätig sein.

Warum braucht man zwei Lehrerinnen in einer Volksschulklasse? Ganz einfach: 41 Kinder sind in meiner Klasse und der Großteil der Kinder hat gravierende Schwierigkeiten beim Lesen, Schreiben und Rechnen. Das Fundament, das hier im Kindergarten oder in den ersten Schuljahren gelegt werden sollte, fehlt also. Das Ziel ist daher, dass man durch eine zweite Lehrperson das Beste aus dieser Situation noch herausholt.

Mir macht die Arbeit mit den Kindern fast immer wirklich eine Freude, da ich das Gefühl habe, zwar nur im Kleinen, aber dennoch etwas bewirken zu können. Ich habe Zeit für Einzelbetreuung und kann somit auf jeden einzeln eingehen, bis er es versteht. Denn bei einer so großen Klasse wird alles nur einmal an der Tafel erklärt und jeder sollte es danach umsetzten. Für die, die sehr gut in der Schule sind, ist das kein Problem, so jedoch nicht für all die anderen.

Nichtsdestotrotz packt es mich immer wieder aufs Neue, wenn ich die Lebensgeschichten von vielen Kindern erfahre. Denn diese Kinder können nichts dafür, haben aber keinen einfachen Start im Leben: Von drogenabhängigen Eltern, Waisenkindern, (sexueller) Gewalt in der Familie bis hin zu Kindern, die wieder in die Schule zurückgekommen sind, nachdem sie mehrere Jahre auf der Straße gelebt haben. Und es gibt noch so viele Dinge wie auch Krankheiten, die man als Außenstehender nicht weiß, da sie nicht angesprochen werden.

Schule ist für die Kinder somit ein schöner Ort, zu dem sie gerne gehen. Ein Ort an dem sie warmes Essen in der Früh und zu Mittag bekommen und wo sie mit ihren Freunden spielen können. Das bedeutet aber nicht, dass sie gerne lernen. Und das bedeutet auch nicht, dass sie auf das hören, was ich sage. Denn das ist bis jetzt für mich die größte Challenge: 41 lebhafte Kinder, die gerne tanzen, singen, streiten und spielen, besonders nach dem Essen, unter Kontrolle zu bringen. Aber mit der Zeit findet man seine Strategien und wächst in seine Rolle hinein.

Klara und ihre Kollegin Anna berichten auf ihrem Blog und auf Instagram unter #unserafrikading von ihrem Einsatz.

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