Einsatzorte

Bianca und Magdalena in einem Kindergarten in Äthiopien.

Die Don Bosco Schwestern setzen sich in 94 Ländern auf fünf Kontinenten für benachteiligte Kinder und Jugendliche ein. Mit VIDES kannst du dein Volontariat in Ländern Europas, Asiens, Afrikas, Ozeaniens oder Amerikas absolvieren.

Da wir uns bemühen, immer dort zu helfen, wo wir am meisten gebraucht werden, ändern sich die Einsatzorte nach Bedarf. Voraussetzung ist, dass die Amtssprache des Landes so beherrscht wird, dass du mit den Menschen im Einsatz gut kommunizieren kannst (z.B. Englisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch oder Italienisch).

Mögliche Einsatzländer
Es kommen immer welche dazu und andere fallen aus verschiedenen Gründen weg. Sprich uns einfach direkt auf die Möglichkeiten an. Von vielen der Einsatzländer findest du weiter unten Einsatzberichte von ehemaligen VIDES-Freiwilligen.

Europa:

  • Belgien
  • Frankreich
  • Großbritannien
  • Italien
  • Spanien
  • Bolivien

Amerika:

  • Costa Rica
  • Ecuador
  • Nicaragua
  • Panama
  • Puerto Rico
  • USA

Afrika:

  • Äquatorial-Guinea
  • Benin
  • Gabun
  • Ghana
  • Kamerun
  • Madagaskar
  • Sambia
  • Südafrika
  • Tunesien

Asien:

  • Kambodscha
  • Papua-Neu Guinea
  • Philippinen
  • Thailand
  • Vietnam

Einsatzberichte

Volontär/innen berichten über ihren Einsatzort, über die Projekte der Don Bosco Schwestern, ihre Aufgaben und wie sie sich zurechtfanden.

Clara Zaißerer, Ecuador

Wo warst du im Einsatz?
Mein Einsatzort war Riobamba, das zentral in den ecuadorianischen Anden liegt.

Was war deine Einsatzstelle und was waren deine Aufgaben als Volontärin?
Ich wohnte und arbeitete dort in einer schulischen Einrichtung mit Grund- und weiterführender Schule der Don Bosco Schwestern, die den Namen „Unidad Educativa Maria Auxiliadora Riobamba“ trägt. Neben dem Unterrichten von Sport und Religion war ich außerdem Katechetin, Ministrantinnen- und Jugendgruppenleiterin, wodurch ich wirklich einen abwechslungsreichen Alltag hatte. Mir haben die Aufgaben sehr viel Freude bereitet und bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen konnte ich meine eigenen Talente gut einsetzen und mich gut einbringen.

Was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?
Ecuador ist, so wie viele lateinamerikanische Länder, stark vom Katholizismus geprägt. Auch wenn vieles der mir bekannten Art, den Glauben zu leben, ähnlich ist, erlebte ich dort eine viel lebendigere Kirche. Die Menschen zeigten sich temperamentvoller und lebensfroher. Zur Musik, die oft lateinamerikanische Rhythmen hat, wird zum Beispiel während der Messe fröhlich geklatscht. Begleitet wird immer mit Gitarre oder auf einem E-Piano bzw. bei Festen auch noch mit mehr Instrumenten. Das war schon in den normalen Pfarrkirchen so, aber in unserer salesianischen Schule hatten wir sogar eine Schulband, die noch mit Schlagzeug und Bass einen tollen Klang zu bieten hatte. Besonders bei den ersten Schulmessen, an denen ich teilnehmen durfte, war ich begeistert von diesem fröhlichen Geist Don Boscos, der dadurch sichtbar wurde.

Wie ging es dir mit dem Ankommen und nach einem Jahr wieder Abschied nehmen?
Ich erinnere mich noch gut an die allererste Zeit in Ecuador, die Zeit, in der noch alles neu und verwunderlich war. Im Laufe des Jahres gewöhnte ich mich an vieles, aber über manches kann ich immer wieder neu staunen.

Der Umgang zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen ist sehr freundschaftlich. Die Lehrer/innen werden zwar gesiezt, aber mit dem Vornamen, meist sogar in der Verniedlichungsform, angesprochen. Bei mir hieß es also nicht Clara, sondern „Clarita“!

In dieser guten Atmosphäre konnte ich mich leicht einfinden und hatte wirklich Spaß an meiner Arbeit. Der Abschied fiel deshalb nicht leicht und ich hoffe sehr, meine Schützlinge einmal wiedersehen zu können.

Simon Eilmsteiner, Mexiko

Simon erzählt:
Ich arbeitete und lebte mit 37 Burschen als Betreuer, Nachhilfelehrer und guter Freund im „Albergue Infantil Salesiano“, einem Kinderheim der Don Bosco Schwestern im südlichsten Bundesstaat Mexikos, Chiapas.

Eine prägende Erinnerung
An meine ersten, sehr chaotischen Tage erinnere ich mich noch sehr genau, doch vor allem der erste Moment im Studiersaal hat sich sehr tief in mein Gedächtnis eingeprägt.

Als ich das Lernzimmer von Schwester Angelita betrat, stand groß „57 x 64“ auf der Tafel. In den Schulheften der Kinder war von dieser Rechnung sehr wenig zu sehen. Einige Burschen nutzten ihr Heft, um „Son Goku“ oder andere Actionfiguren zu malen. Kevin stellte währenddessen mit einem Spielzeugauto und einem Helikopter eine spannende Verfolgungsjagd nach und untermalte diese mit lauten Soundeffekten. Am Ende der Stunde saß Kevin mit gesenktem Blick an seinem Tisch.

„Ich bin zu nichts zu gebrauchen…“
Ich fragte ihn, was denn los sei. „Ich kenne die Zahlen nicht und weiß nicht einmal das Alphabet. Ich kann weder schreiben noch rechnen und werde es auch nie lernen. Ich bin nur dumm und zu nichts zu gebrauchen …“ Dann brach er in Tränen aus. Ich nahm ihn in den Arm und mir wurde das erste Mal bewusst, in welch tragischer Situation er und die meisten anderen Burschen steckten. Sie interessierte der Unterricht nicht, da sie sehr wohl wissen, in welche soziale Schicht sie hineingeboren wurden und wie schwierig es ist, diesem Leben zu entfliehen.

Worte der Ermutigung
Ich versuchte, ihnen zu erklären, dass keiner von ihnen „dumm“ oder „unnütz“ ist, so wie sie sich selbst oft bezeichnet haben. Und dass Bildung nicht sinnlos ist. In meinen Lernstunden versuchte ich andere Strategien, um ihnen zum Beispiel das Rechnen beizubringen. Ich gab ihnen Aufgaben wie „Wie viele Spielzeugautos sind insgesamt im Lernzimmer versteckt“ oder, während wir Mangos ernteten, „Wie viele Mangos fehlen, wenn wir schon fünf haben, aber insgesamt zwölf Kinder essen wollen?“ So gestalteten wir gemeinsam die Lernstunden und hatten Freude an der Sache.

Die kleinen und großen Erfolge
Es macht mich extrem glücklich und stolz, dass die Burschen nach circa drei Monaten große Fortschritte gemacht hatten.

In diesem Jahr bin ich als Mensch sehr gewachsen. Wahrscheinlich habe ich mehr Tief- als Höhepunkte erlebt, doch ich schaue sehr glücklich auf die schönen Momente mit meinen Schützlingen in Mexiko zurück.

Nathalie Schachinger, Benin

Von Östereich nach Benin
In Cotonou, der wirtschaftlichen Hauptstadt Benins, haben die Don Bosco Schwestern eines ihrer größten Projekte in Afrika auf die Beine gestellt. Angefangen bei einer Auffangstelle für minderjährige Marktverkäuferinnen über ein Ausbildungszentrum für Schulabgänger bis hin zu Vorschule, Mädchenheim und vielem mehr!

Vielseitige Aufgaben
Ich fand meinen Arbeitsplatz im Ausbildungszentrum „Maison de l’Espérance“ (Haus der Hoffnung) für Jugendliche zwischen 14 und 18 und durfte außerdem zwei Nachmittage in der Woche in die Vorschule „Espace Éveil“ und zweimal ins Mädchenheim „Laura Vicuña“. Also insgesamt drei Bereiche, in denen ich tätig wurde.

Wechselnde Anforderungen – bei den Kleinen…
Es ist ein großer Unterschied, ob man es mit 14- bis 18-jährigen Jugendlichen in Ausbildung, mit jungen Mädchen im Heim oder mit kleinen Vorschülern zu tun hat, die noch nicht mal Französisch sprechen. Nehmen wir nur die dort verbreitete Sprache Fon, eine dem Französischen zwar ähnliche, aber aus meiner Sicht klanglich leicht chinesisch angehauchte Sprache. In der Vorschule musste ich mich anstrengen, so schnell wie möglich ein paar wichtige Floskeln zu lernen und mit möglichst viel Autorität wiederzugeben. Denn eine Horde energiegeladener Kinder unter Kontrolle zu bekommen, ohne sich halbwegs verbal verständigen zu können, ist eine gewisse Herausforderung!

… und den Großen!
Wo ich in der Vorschule also meine Sprachfähigkeiten unter Beweis stellen musste, galt im „Haus der Hoffnung“ das Gegenteil. Ein Jugendlicher, der hier während der Arbeits- und Ausbildungszeit von einem der Mitarbeiter beim Fon-Reden erwischt wurde, konnte sich gleich auf eine Strafaufgabe gefasst machen. Denn hier galt Französisch als strikte Arbeitssprache! Natürlich ließen es sich die Jugendlichen trotzdem nicht nehmen, mir während meiner Rundgänge durch die Arbeitsbereiche spontan „Fon-Unterrichtsstunden“ zu geben. Zwischen brodelnden Seifenlaugen, durchkneteten Brotteigen, brutzelnden Pfannen und kunstvoll gestalteten Torten lernte ich somit heimlich Tag für Tag ein Wörtchen dazu.

Dankbarkeit und viel zum Mitnehmen
Doch habe ich von dieser unglaublichen Zeit in Afrika natürlich nicht nur mein kleines Fon-Wissen mitgenommen. Mein Freiwilligendienst war dank all der wunderbaren Menschen, die ich kennenlernen durfte, ebenso ein Dienst an mir, der mich mein Leben lang prägen wird!

Sara Straub, Philipinnen

SALAMAT – Danke …
„SALAMAT“, das wohl wichtigste Wort während meines Auslandseinsatzes: danke! Neueste Forschungen ergeben, dass Dankbarkeit der direkte Weg zum Glück ist! Als Touristin und Gasttochter einer sehr reichen Familie beginnt meine Geschichte mit den Philippinen während eines Schüler/innenaustauschs. Ich habe in jenen drei Wochen viel gestaunt, aber tiefe Dankbarkeit fand ich erst in meinem Volontariat drei Jahre später! Weit weg von der abgesicherten Villensiedlung, hinein in ein Projekt der Don Bosco Schwestern in Malihao auf der Insel Negros: Hier habe ich viele kostbare, unbezahlbare Momente gefunden.

… für den Alltag an der Einsatzstelle
Ich bin dankbar für jede rucklige Tricyclefahrt durch all die Zuckerrohrfelder in unser klitzekleines Dorf. Ich bin dankbar für mein Zuhause – das „Laura Vicuna Woman Development and Training Center“: Ausbildungsstätte für Schüler/innen aus armen Familien im Alter von 17 bis 23 Jahren. Ich bin dankbar für Feuer und Brennholz sowie für das abendliche Kochen mit den Internatsmädels. Ebenso für die Wasserkübel zum Duschen und die tägliche Handwäsche, das Oratorium jeden Sonntag unter der Organisation von uns Katecheten für Jung und Alt.

… für den Austausch der Kulturen
Dankbar bin ich auch für Kaiser Ludwig, die Motivation meiner Kochschüler, das Kaiserschmarrnrezept auszuprobieren. Für fliegende Kinderflipflops beim endlosen Brennball spielen mit den Nachbarskindern. Und auch für die Schüler, die immer mehr auftauten, und einen besonderen Freund, der in keiner Lebenslage und Tageszeit von meiner Seite wich: Reis.

… für neue Glaubenserfahrungen
Ich bin dankbar für die Technik, die sogar einmal mitspielte, als ich den Computerschülern Powerpoint erklärte, und für den Rosenkranz und die damit verbundenen gemeinsamen Gebete mit armen Familien, Schülern und Schwestern.
Ich bin dankbar für acht Weihnachtsfeiern und den „Tannenbaum“ unserer Dorfkirche aus grünen Plastikflaschen und das Jesuskind: Grund für das größte Festival des Landes mit riesigen Festmessen.
Für die Bibel – täglicher Begleiter von der Frühmesse bis zu meiner abendlichen Initiative „Play und Pray“ mit den Mädels.

… für wachsende Beziehungen
Ich bin dankbar für meine Dramaqueens: die Schüler, mit denen ich zusammen Theaterstücke verwirklichte, und für die Schüler, die vor mir weinen konnten. Ich bin dankbar für die guten Deutschschüler, identifizierbar durch die tägliche Begrüßung: „Ich liebe dich.“ Und für meine ersten Tränen des Glücks bei der Dankbarkeitsrede an meine Schüler!

… für ein gutes Jahr!
Dankbarkeit macht definitiv glücklich, und sicherlich haben mich die Philippinos in diesen zehn Monaten mit Feierlaune und Lebensfreude angesteckt! Es ist Zeit, dankbar zu sein, denn unser Leben ist und bleibt ein Geschenk!

Sarah Kirschbaum, Großbritannien

Wo warst du und was war deine Einsatzstelle?
Das Projekt, von dem ich ein Teil war, heißt „UR Space“ und hat seinen Sitz in Glasgow, der größten Stadt Schottlands. Der Akzent der Schotten, besonders in Glasgow, stellt eine besondere Herausforderung für jeden geübten Englischsprecher dar und viele der Stadtteile sind sozial nicht besonders gut gestellt.

Unser Projekt dort war den Tagen der Religiösen Orientierung in Deutschland sehr ähnlich. Wir boten Schulen ein Programm zur Besinnung auf ein bestimmtes Thema an. Das konnten zum Beispiel „Die erste Kommunion“, „Die Fastenzeit“ aber auch „Beziehungen zu meinen Mitmenschen“ sein. Außerdem gestalteten wir Freizeitangebote in Schulen und Kirchengemeinden. So sammelten wir mit den Kindern zum Beispiel Spenden für die VIDES-Freiwilligen auf den Philippinen oder vergnügten uns bei schönem Wetter mit Ballspielen und einer Schnitzeljagd im Stadtpark.

Mit wem hattest du während des Jahres zu tun?
Besonders herzlich wurden Rebecca, die andere Freiwillige in dem Projekt, und ich von den Schwestern Connie, Bernie und Essie empfangen. Mit ihnen zusammen sollten wir auch wohnen und arbeiten. Aber nicht nur mit den Schwestern, sondern auch mit den Lehrern und Priestern, mit denen wir gemeinsame Projekte durchführten, verstanden wir uns auf Anhieb sehr gut. Dass das Wohl der Kinder, die im Alltag zum Teil mit großen Schwierigkeiten konfrontiert waren, oberste Priorität hatte, stand immer außer Frage.

Zuhören und ermutigen – zwei wichtige Aufgaben
Die Kinder und Jugendlichen in Glasgow sind bei unseren ersten Treffen oft misstrauisch gewesen und waren verunsichert. Die meisten kannten es nicht, dass man ihnen etwas Gutes tun wollte. Doch wenn ich mich mit den Kindern unterhielt, öffneten sich die meisten sehr schnell. Wenn Probleme bestanden, über die sie mit sonst niemandem reden konnten, hörte ich zu und war jedes Mal überrascht, womit sich Kinder, auch in der europäischen Gesellschaft, herumschlagen müssen.

Armut, zum Beispiel, ist in vielen Stadtteilen Glasgows ein schlimmes Problem. Kriminalität und Morde durch Gangs sind hier keine Seltenheit. Schlimme Krankheiten oder Tod in der Familie waren ebenfalls Themen, über die viele der Kinder sprechen wollten. Kleine Komplimente zu machen und jedem missmutigen Blick mit einem Lächeln zu begegnen, wirkte während meines Dienstes wahre Wunder.

Das braucht es für ein gutes Miteinander…
Aus meiner Zeit in Schottland habe ich gelernt, dass man niemals über andere urteilen sollte. Wir haben alle eine Geschichte, die uns zu dem gemacht hat, was wir sind. Ein freundliches, unvoreingenommenes aufeinander Zugehen und eine positive Einstellung sind manchmal das, was anderen helfen kann, Schwierigkeiten zu überwinden und den eigenen Weg zu finden.

Judith Franken, Philippinen

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