Geburtstag feiern in Bénin

Geburtstag feiern mal ganz anders … und unglaublich einzigartig! Dieser Geburtstag war wohl einer der emotionalsten, aber auch einmaligsten überhaupt. Zum Teil überkam mich großes Heimweh, und all die lieben Glückwünsche, die von meinen lieben Freunden und meiner Familie kamen, führten dazu, dass Tränen flossen.
Doch gleichzeitig hatte ich ein riesengroßes Lächeln im Gesicht, als ich z.B. von meinen Mitvolontärinnen am Morgen meines Geburtstags mit einem selbstgemachten (!) Kuchen und dem tollsten „Happy Birthday“-Song geweckt wurde. Dabei ist dieser Kuchen wirklich etwas Besonderes, wenn man erst mal bedenkt, unter welchen Umständen sie ihn machen mussten, und die Überraschung ist ihnen eindeutig gelungen.

Doch mich erwarteten an diesem Tag noch weitere Überraschungen. Kaum war ich mittags im Maison de l’Esperance (Jugendzentrum), sangen alle Jugendlichen für mich auf Fon (die lokale Sprache) das „Happy Birthday“, und neben den ganzen Glückwünschen und unzähligen Umarmungen von allen, bekam ich ein selbstgemachtes Fußkettchen mit meinem Namen. Viele könnten meinen, es ist ja „nur“ ein Kettchen aus Perlen. Doch für mich bedeutet es so viel mehr, und an diesem Tag lernte ich eines ganz besonders: Die kleinen Dinge machen sehr viel aus. Für eine Umarmung ist man dankbarer als man es vielleicht vorher war.

Ich persönlich habe diesen Geburtstag jeden Tag im Kopf, denn wenn mir etwas die Augen geöffnet hat, dann war es dieser Tag. Am Abend kam dann ein Mädchen aus dem Foyer zu mir und gab mir einen Brief, den es selbst gebastelt hat. Zu Tränen rührte mich dieser Brief, denn Worte wie „Ich habe nichts, was ich dir geben kann, aber deswegen wünsche ich dir alles Glück der Welt und Gesundheit für dich und deine Familie“ … von einem jungen Mädchen, welches ohne Familie hier im Mädchenheim der Don Bosco Schwestern lebt – die berührten mich schon sehr! 

(Sandra Bruza absolviert zur Zeit ein Volontariat in Cotonou in Bénin)